Wahrung der Unabhängigkeit: Zur aktuellen Lage russischer Exilmedien

  • Dezember 5, 2023
  • News

Allen Widrigkeiten zum Trotz haben die unabhängigen russischen Medien den Schock des Jahres 2022 überstanden und erreichen weiterhin ein breites Publikum innerhalb und außerhalb Russlands. Dies ist ein Phänomen von historischem Ausmaß – der Sektor umfasst mindestens 93 Medienprojekte, vom Start-up-Unternehmen über Medien, die sich auf ethnische Minderheiten in Russland konzentrieren, bis hin zu großen Nachrichtenmedien. Einem neuen Forschungsbericht des JX Fund und The Fix zufolge erreichen diese Medien immer noch eine Gesamtleser:innenschaft von 6-9% der erwachsenen Bevölkerung.

Das Fortbestehen der unabhängigen russischen Medien ist ein großer Erfolg für die Medienteams im Exil und für die globale Entwicklungsgemeinschaft. Dennoch ist die finanzielle Situation der meisten Medien prekär und von der Finanzierung durch Förder- und Spendengelder abhängig. Darüber hinaus haben die Medien nach wie vor mit einer Vielzahl operativer Probleme zu kämpfen, die von der Sicherung eines dauerhaften Standorts für das Medienunternehmen und seine Mitarbeiter bis zum Umgang mit den Folgen von Zensur und Blockierungen reichen, die sich erheblich auf die Erreichbarkeit ihres Zielpublikums auswirken.

EIN DATENBASIERTER ANSATZ

Diese Herausforderungen erfordern eine Ausweitung der Unterstützung und die Entwicklung systemischer Lösungen, was wiederum ein tieferes Verständnis der Medienbedürfnisse und Branchentrends voraussetzt. Zu diesem Zweck hat der JX Fund gemeinsam mit The Fix Daten von Interessengruppen und den Medien selbst gesammelt und in einem Dashboard zusammengestellt. Auf der Grundlage regelmäßig übermittelter Daten bietet das Dashboard einen mehrdimensionalen und kontinuierlichen Überblick über die Entwicklungen und Bedürfnisse der Medien im Exil.

ERFOLGE UND DER WEITERE WEG

Ein Forschungsbericht präsentiert nun die ersten Ergebnisse und Erkenntnisse aus den gesammelten Daten. Neben einer detaillierten Darstellung der Leserschaften auf verschiedenen Verbreitungskanälen, die zum Teil sogar die der etablierten westlichen Medien übertreffen, geht der Bericht auch auf kleinere regionale sowie Special-Interest-Medien ein. Gleichzeitig zeigt der Bericht erhebliche Finanzierungslücken für die nächsten drei Jahre auf und stellt verschiedene Strategien vor, um diese Lücken effizient zu schließen.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht [EN]