Co-Working und Co-Production Spaces für Exil­journalist:innen

  • Juli 17, 2023
  • News

Berlin entwickelt sich zu einem wichtigen Ort für unabhängige Exilmedien. Insbesondere seit Beginn des russischen Angriffskrieges berichten viele geflohene Medienschaffende von hier aus weiter und erreichen gemeinsam Millionen von Menschen in ihren Ländern. Diese Medien und Journalist:innen brauchen Orte, an denen sie ihre Arbeit effizient und im Austausch mit Kolleg:innen fortsetzen können. Mit der Unterstützung vom JX Fund entstehen nun drei Co-Working und Co-Production Spaces in Berlin.

In den vergangenen Jahren, und insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, mussten viele unabhängige Medienschaffende aus Belarus und Russland ihre Länder verlassen. Auch aus der Ukraine sind einige Journalist:innen und Medienprojekte zumindest temporär in Deutschland, auch wenn sie größtenteils in ihrem Land bleiben und von dort berichten. Hunderte sind nach Deutschland gekommen, von wo sie ihre journalistische Arbeit fortsetzten – sehr oft in improvisierten und unzulänglichen Arbeitsumgebungen.

VIELSEITIGE BEDARFE

Für die meisten geflohenen Medienschaffenden beginnt die Arbeit am neuen Ort im Homeoffice. Auf Dauer führt es jedoch zu signifikanten Beeinträchtigungen im Produktionsprozess. Redaktionen brauchen sichere Orte für regelmäßige Besprechungen. Podcast Aufzeichnungen sind in den meisten Wohnbedingungen nicht möglich, zumal die Technik teuer ist. Wer in Berlin lebt, weiß nur zu gut, dass selbst verlässliches Internet je nach Stadtteil keine Selbstverständlichkeit ist. Es ist nicht einfach, die neue Medienlandschaft, rechtliche Lage und Arbeitskultur zu verstehen und den beruflichen Alltag entsprechend effizient zu gestalten, insbesondere für Freelancer:innen nicht. Ohne eine entsprechende Infrastruktur besteht die Gefahr, dass die Exilmedien ihre beeindruckende Arbeit nicht  fortführen können.

MULTIFUNKTIONALE ORTE

Drei neue Orte für Co-Working und Co-Production bieten ab diesem Sommer dringend gebrauchte Arbeitsplätze für professionelle Exilmedienschaffende in Berlin. Notwendige Büroausstattung, Besprechungsräume, Aufnahme- und Schnittplätze, zuverlässiges Internet und durchdachte Sicherheitskonzepte – das Angebot richtet sich nach den Bedarfen. Gleichzeitig bieten die Orte Möglichkeiten für Austausch und Vernetzung – auch mit deutschen und internationalen Kolleg:innen – sowie Beratungsangebote zu Themen wie Steuerrecht oder Fundraising und technische Trainings. Auf diese Weise soll die Community der Exilmedien nachhaltig gestärkt werden. Denn insbesondere für Menschen in Belarus und Russland bieten Exilmedien weiter einen Zugang zu unabhängigen Informationen.

Das Projekt wird unterstützt durch Mittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM).

Für weitere Informationen kontaktiere Sie uns bitte unter info@jx-fund.org.